
5G Frequenz-Auktion – Tag 25 – Runde 235 – Kommentar zur Auktion
- Posted by Wolfgang Odenthal
- On 25. April 2019
Tag 25 – Runde 235 – das Spiel zwischen Telekom und Vodafone geht weiter
Auch heute geht es in Mainz wieder um die Auktion der 5G Frequenzen und aus meiner Sicht auch um die Zukunft innovativer Geschäftsmodelle.
In den letzten Tagen geht nun auch in der Presse in die Kritik über das Versteigerungsverfahren und schließt sich somit unserer Analyse im Vorfeld an. Es ist zweifelsfrei klar, dass es ungünstig für die Entwicklung der Mobilfunk-Infrastruktur ist, dem Höchstbietenden die Frequenzen zu geben statt demjenigen, der das beste Konzept zum Ausbau und zur Zukunftsfähigkeit der 5G-Infrastruktur vorlegt – mit Verpflichtung zur Einhaltung der Konzept-Versprechungen.
Die Rolle des Bundes
Erschwerend kommt hinzu, dass der Bund mehr als 30% direkt und indirekt an einem der Bieter besitzt, denn der Bund ist zumindest aus Sicht der Regierung sehr an hohen Einnahmen für die Frequenzen interessiert. Das kann dazu führen, dass dieses Unternehmen immer weiter bietet, um dem Staat genug Einnahmen zuzuführen, und genau da sind wir aktuell.
Die Versteigerung zeigt, dass die Telekom auf Gedeih und Verderb um die Mehrheit der 3,6 GHz-Blöcke kämpft, koste es was es wolle. Vodafone muss aber genau so viele Frequenz-Blöcke bekommen wie die Telekom, um dauerhaft die starke Position, die sie durch die Übernahme der Unitymedia nun im Breitband-Bereich erhalten werden, weiter ausbauen und der Telekom noch stärkeren Wettbewerb bereiten zu können.
Auch dies ist sicher der Telekom bewusst und erzielt durch das weitere Bieten immer höhere Einnahmen durch diese Auktion für den Bund.
Das ist alles fair und könnte ja von den Mitbietern gestoppt werden. Dann hat sich aber die Telekom einen großen Wettbewerbsvorteil geschaffen.
Runde 235
Nun haben wir heute den Start mit Runde 235 erlebt, und da ist es so gekommen wie erwartet, die Vodafone hat einen Block der Telekom überboten.
Nun wird voraussichtlich das Spielchen der Telekom erneut gestartet und die Vodafone auf Block 05A 3,6 GHz überboten.
Das Spiel geht also weiter… Leider hat das aber fatale Folgen auf die Zukunft von 5G – und ggf. sogar auf den Wirtschaftsstandort Deutschland, denn auch schon auf 4G – LTE wurden viele Mrd. € für die Frequenzen verwandt statt in die Infrastruktur gesteckt, ganz zu schweigen von 3G – UMTS.
Die Folgen daraus sind hinreichend bekannt:
- schlechte Verfügbarkeit der Mobilfunknetze in Deutschland im Vergleich beispielsweise zu den Niederlanden
- Hohe Preise für die Nutzung der Mobilfunk-Dienstleistungen
Diese Konsequenzen trägt die Wirtschaft, überwiegend der Mittelstand, und da besonders diejenigen Unternehmen, die Innovationen für die Verbesserung ihres eigenen Geschäftes frühzeitig nutzen wollen.
Meine Hoffnung
Die Telekom wird in Runde 236 diesmal nicht die Vodafone überbieten – dann wäre die Versteigerung zu Ende…
Aber die Hoffnung darauf ist gering.
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