
5G – Frequenz-Auktion in Mainz – Tag 27
- Posted by Wolfgang Odenthal
- On 29. April 2019
Auch diese Woche wird wieder unsere Aufmerksamkeit ein wenig auf der Versteigerung liegen, denn es geht weiter.
Warum nur ein wenig? Weil es die identische Prozedur ist wie seit Dienstag Nachmittag der letzten Woche.
Was ist bislang heute geschehen?
Genau das was zu erwarten war:
- Vodafone überbietet den bis dahin günstigsten Block (von der Telefonica), um wieder an die Anzahl der Blöcke der Telekom heranzukommen
- Telefonica bietet anschließend um den dann günstigsten Block, der wieder bei der Vodafone lag
- Vodafone überbietet den günstigsten Block – der bei der Telekom lag
- Telekom überbietet den günstigsten Block, der nun bei Vodafone lag
- nun darf man raten, was nun passiert:
Der günstigste Block liegt nun bei der Telefonica, der Block 06A 3,6 GHz - Ha, kaum veröffentlicht ist genau das passiert… Nun hat Vodafone den Block 06A 3,6 GHz der Telefonica übersteigert, nun wird also die Telefonica den Block 05A der Telekom überbieten…
Das alles hat heute also schon 10 Mio. € gekostet => Wirtschaftlich erscheint dies nicht zu sein, denn diesen Stand hatten wir schon in Runde 253, nur für 8 Mio. € günstiger…
Ein Vergleich mit der Runde 197 kommt in Runde 257 (60 Runden später) zu folgendem Ergebnis:
- Keinerlei Veränderungen bei der Anzahl Blöcke
- Mehrkosten von 266,4 Mio. €
- Telekom hat das Kosten-Gap bei den Frequenz-Kosten zwischen Telekom und Vodafone um 4,5 Mio. € erhöht, es liegt nun bei 237 Mio. €
Seit vielen Runden taucht immer das identische Verhaltensmuster auf, im Ergebnis bleibt es dann aber letztendlich bei Ein-Block-Änderungen, die nur wieder zurückerobert werden.
Die wirtschaftlich orientierten Unternehmen sollten nun mal wirklich überdenken, ob dies noch im wirtschaftlichen Interesse der Geldgeber ist. Bei der Telekom ist das klar so, denn der Haupt-Geldgeber ist der Staat, der einziger Profiteur steigender Preise der Auktion ist.
Verlierer sind klar #Mittelstand und #Kleinunternehmen – #KMU – also das Rückgrat der Deutschen Wirtschaft. Stellt sich die Frage, ob das Wirtschaftsministerium hier die richtigen Anreize setzt.
Aber auch ist ersichtlich, dass bei den Mobilfunknetzbetreibern eine gehörige Unvernunft vorherrscht, denn so leichtfertig einige Millionen herauszuwerfen, ohne nennenswerten positiven Effekt zu erzielen, erscheint nicht wirtschaftlich sinnvoll.
Die Netzbetreiber argumentieren natürlich so, dass Flächendeckung über 5G erst einmal nicht anvisiert wird, da es eher um die Anbindung der Unternehmen geht, die IoT bzw. IIoT nutzen wollen. Aber das Rauswerfen von mehreren Millionen € pro Runde wird sich in den Preisen der Infrastruktur-Anbindung der Unternehmen widerspiegeln, die wiederum dann Einfluss auf die Preise der Produkte der Unternehmen haben werden. Für den Wettbewerbsstandort Deutschland ist das nicht förderlich.
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